Interkulturelle Kompetenz ist die Fähigkeit, sich in unbekannten kulturell geprägten Situationen angemessen und flexibel verhalten zu können. Dafür benötigen wir sowohl Fachwissen wie auch die Reflexion der eigenen kulturellen Prägung. Am wichtigsten ist jedoch eine offene Grundhaltung anderen Menschen gegenüber.
Transkulturalität (trans, lat. durch) beschreibt wie durch eigene Migration oder Aufwachsen in mehreren Kulturen eine neue Identität eines Menschen entsteht, die Bestandteile mehrerer Kulturen enthält. Dieser individuelle Ansatz grenzt sich vom gruppenbezogenen Ansatz der Interkulturalität (inter, lat. zwischen) ab, der beschreibt wie (vermeintlich) homogene Gruppen geprägt sind. Damit beschreibt Transkulturalität gut die Situation von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte. Dennoch wird auch in Einwanderungsgesellschaften meist der Begriff interkulturell benutzt, auch wenn es sich um transkulturelle Fragestellungen dreht.
Partizipation (pars, lat. Teil, capere: sich aneignen, nehmen) wird meist mit Teilhabe übersetzt. Da Integration oft als etwas Passives verstanden wird, soll mit Partizipation die aktive Mitgestaltung der Gesellschaft durch Zugewanderte, letztlich aller Menschen, ausgedrückt werden. Dies ist eine Forderung zahlreicher Migrantenorganisationen aber auch seitens Teile der Gesellschaft und Politik.
Menschen wachsen in Kulturen im Sinne von Gruppen (Nationen, Regionen, Religionen, soziale Milieus, Berufsgruppen usw.), hinein, deren Werte und Verhaltensweisen sie erlernen. Zur Kultur gehören nicht nur z.B. klassische Musik und Literatur (sog. „Hochkultur“) sondern auch Begrüßungsformen oder Tischsitten. Kultur dient als Ausgangspunkt, um fremdkulturelle Werte und Verhaltensweisen wahrzunehmen und auch zu beurteilen. Daher ist es unerlässlich beim Erlangen interkultureller Kompetenz sich auch mit der eigenen Kultur zu beschäftigen. Kultur ist aber nichts Statisches, sie kann sich verändern -persönlich wie auch gesellschaftlich.
Diversity heißt Vielfalt. Neben denen im AGG (Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz) und der Charta der Vielfalt genannten Kernpunkten (Nationalität/Ethnie, Religion, Alter, Behinderung, Geschlecht, Sexuelle Identität) beachte ich auch Unterschiede wie soziale Milieus, Bildung, Sprache. Interkulturelle Kompetenz kann somit ein Teilaspekt von Diversity sein (wenn Kultur nur im Sinne von Nationalität/Ethnie gedacht wird) oder gleichbedeutend (wenn Kultur weiter gefasst wird). Ob ein „Interkulturelles“ oder ein „Diversity“-Training durchgeführt wird – die Grundhaltung ist vergleichbar.
Meist wird Integration (integrare, lat. wiederherstellen, erneuern) die Einbeziehung Einzelner oder (zugewanderter) Minderheitengruppen in ein bestehendes System gemeint. Integration sollte jedoch ein beidseitiger Prozess sein: ein aktives Zugehen auf die Aufnahmegesellschaft, aber auch die Möglichkeit einige Elemente der Herkunftskultur weiter zu leben seitens der Migrant*innen. Auf der Seite der Aufnahmegesellschaft Angebote, die neue Kultur zu erlernen ebenso wie Raum, Elemente der Herkunftskulturen weiter zu leben. Integration fordert also ein aktives Miteinander aller Beteiligten.
Interkulturelle Öffnung ist ein Prozess, der gleichermaßen die individuelle interkulturelle Kompetenz der einzelnen Mitarbeiter*innen wie auch strukturelle Aspekte einer Organisation, einer Behörde, eines Betriebes umfasst. Ziel ist es Strukturen so zu verändern, dass allen Menschen gleichberechtigte Teilhabe ermöglicht wird, somit die Vielfalt der Gesellschaft akzeptiert wird.